sauber werden

 

Sauber sein bzw. trocken werden ist für Kinder mit einem wirklichen Lernprozess verbunden und sollte nicht erzwungen oder andressiert werden, wenn ein dauerhafter Erfolg erreicht werden soll. Die Fähigkeit, sauber und trocken zu werden, bedeutet für kleine Kinder zunächst einmal, entsprechende körperliche Funktionen unter Kontrolle zu bekommen. Der Prozess des Trockenwerdens hängt zum einen vom Verständnis des Kindes ab, was da von ihm verlangt wird, und zum anderen von der Wahrnehmung des Kindes, welche Vorgänge sich beim kleinen und großen Geschäft überhaupt in seinem Körper abspielen. Im Allgemeinen erlangt ein Kind diese Fertigkeiten nicht vor seinem achtzehnten Lebensmonat, bei vielen ist es auch später.

 

Für Eltern und für mich als Tagesmutter, die dem Kind dabei helfen wollen, trocken zu werden, sind dies wichtige Informationen. Um zu einem längerfristigen Erfolgserlebnis für sich selbst (und auch für die Eltern) zu gelangen, muss ein Kind sozusagen in sich hineinfühlen können und ein Gespür für sich selbst und den eigenen Körper entwickeln. Ich werde das Kind daher in seinen eigenen Sauberkeitsbestrebungen unterstützen - aber keinerlei Druck oder Zwang ausüben! Wenn das Kind soweit ist, kann es wahlweise auf das Töpfchen oder die Toilette mit - bei Bedarf - Kindersitz gehen.

Präzise gesagt bedeutet dies für meine Kindertagespflege:

Wenn das Kind dazu bereit ist und entsprechende Signale gibt und wenn es zu Hause mindestens eine volle Woche ohne "Unfall" trocken ist, werde ich es auch bei mir in der Kindertagespflege ohne Windel versuchen (ausgenommen Mittagsschlaf). In dieser Woche, wenn der Versuch zu Hause gestartet wird, ob es trocken ist bzw. bleibt, ziehe ich dem Kind eine Höschenwindel bei mir an, damit wir den Töpchen- bzw. Toilettengang leichter üben können.
Ich werde die Windel/Höschenwindel jedoch nicht weglassen, wenn ich merke, dass das Kind noch nicht soweit ist.